Hintergrund

SURUMER –Nachhaltiger Kautschukanbau in der Mekong-Region: Entwicklung eines integrativen Landnutzungskonzepts in der chinesischen Provinz Yunnan

Der Süden Yunnans ist eine der wenigen Regionen Chinas mit klimatischen Bedingungen, die sich für den Anbau von Kautschuk eignen. Aufgrund des hohen Bedarfs an Kautschuk für die wachsende Wirtschaft Chinas hat sich dort die Kautschukanbaufläche im letzten Jahrzehnt drastisch erhöht und ging einher mit einem Rückgang natürlicher Waldflächen und Landnutzungsänderungen durch die lokalen Bauern. Diese Entwicklung wird begleitet von vielfältigen Problemen und Folgen, die in ähnlicher Weise die Greater Mekong Subregion (GMS) betreffen, welche das weltweit größte Kautschukanbaugebiet darstellt. Die wichtigsten Problembereiche sind:

  • Veränderungen bedeutender Ökosystemdienstleistungen und -funktionen in Bezug auf die lokale Wasserbilanz, die Wasserquantität und -qualität durch den Einsatz von Agrochemikalien sowie die Kohlenstoffdynamik der Ökosysteme, die im Zusammenhang mit verschiedenen biologischen Prozessen, der Bodenfruchtbarkeit und hydrologischen Funktionen stehen.
  • Kautschuk-Monokulturen reduzieren die Agrobiodiversität traditioneller Landnutzungssysteme und wirken sich auf die Bestäuber-Dienstleistungen relevanter Anbaukulturen aus. Die Ausweitung des Kautschukanbaus bedingt außerdem eine Verringerung der natürlichen Biodiversität durch den Rückgang tropischer Waldgebiete, die in diesen Regionen einen Biodiversitätshotspot von globaler Bedeutung darstellen.
  • Kautschukanbau stellt eine profitable Möglichkeit für Kleinbauern dar, aber die Aufgabe der traditionellen Landnutzung zugunsten einer Plantagenmonokultur beinhaltet auch das Risiko der Anfälligkeit gegenüber klimatischen, schädlings- und krankheitsheitsbedingten Faktoren sowie ökonomischen Einflüssen ohne die Möglichkeit rascher und flexibler Anpassungen.

Insgesamt verursacht der Kautschukanbau eine Reduktion der Strukturen und der Diversität des Systems und damit Einschränkungen in der Versorgung ökologischer Dienstleistungen, Veränderungen der sozio-ökonomischen Strukturen und negative Wirkungen auf das Gemeinwohl der Menschen. Durch deren Reaktionen auf diese Veränderungen können sich vielfältige Rückkoppelungen innerhalb des sozio-ökologischen Systems ergeben.

Interaktionen innerhalb des sozio-ökologischen Systems in Bezug auf die Ökosystemfunktionen und –dienstleistungen der Landnutzung.

 
 

 

 

FKZ: 01 LL 0919